Ann-Kathrin Wasle wurde 1987 geboren und wuchs in der Gegend um Heidelberg auf. Noch während ihres Mathematikstudiums begann sie, historische Romane zu schreiben – eine Aufgabe, der sie sich bald gänzlich widmete. Nachdem sie ihre ersten Bücher bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht hat, publiziert sie ihre neue Reihe Nachtschattengewächse nun im Eigenverlag unter dem Label TintenSchwan. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann, ihrem Sohn und zwei Freundinnen in einer quirligen Hausgemeinschaft am Rand der Karlsruher Rheinauen.
Das Lied des Gaukelspielers
Deutschland zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs: Ohne jede Erinnerung erwacht Balthasar als einziger Überlebender in einem Dorf voller Leichen. Schnell wird ihm klar, dass er über magische Kräfte verfügt, die es ihm erlauben, über andere Menschen zu bestimmen und ihre tiefsten Geheimnisse zu ergründen. Nichts bleibt seinem durchdringenden Blick verschlossen – nichts außer dem Geheimnis um seine eigene Vergangenheit. Einsam macht er sich auf den Weg durch die vom Krieg zerrissenen Lande, in der Hoffnung, auf diese Weise seinem eigenen Schicksal auf die Spur zu kommen. Dabei durchstreift er die Geschichten anderer Menschen, ohne für sie jemals mehr als ein Außenstehender zu sein. So zieht Balthasar vom pestgeplagten Venedig bis zum wilden Tanz der Walpurgisnacht, um Antworten auf seine Fragen zu finden – Fragen nach Verantwortung, nach seiner eigenen Moral und nach der Macht, die er so ungebeten in Händen hält.
Bittersüßer Nachtschatten
(Nachtschattengewächse Bd. 1)
»Was würdest du vom Teufel verlangen, wenn er dir einen Wunsch gewährt?«
In einer vergessenen Basilika unter der Prager Altstadt stellt sich Rita diese Frage. Und sie muss nicht lange über eine Antwort nachdenken: Wie einfach könnte doch ihr Leben sein, wäre sie nur ein wenig selbstsicherer, ein wenig durchsetzungsfähiger im Umgang mit den Männern. Keine dummen Anmachen mehr, keine aufdringlichen Kunden im Job, kein Gepfeife auf der Straße – es klingt beinahe zu schön, um wahr zu sein.
Und so spricht Rita ihre Bitte aus. Was sollte so ein unschuldiger Wunsch denn schon für Folgen nach sich ziehen?
Weißer Stechapfel (Nachtschattengewächse Bd. 2)
Das Leben als Dämon ist kein Zuckerschlecken.
Niemand weiß das besser als Erika, die im Gefolge des Leibhaftigen seit fast hundert Jahren durch die Welt zieht. Überall gibt es Sünder, die zur Rechenschaft gezogen werden müssen, unschuldige Kinder, die es in Versuchung zu führen gilt, und andere Aufträge, die Erika für ihren teuflischen Dienstherrn ausführt. Nicht dass sie dabei eine Wahl hätte – schließlich weiß sie nur zu gut, was passiert, wenn man sich mit dem Teufel anlegt.
Und dann ist da noch Salome, ein allzu süßer Gnadenengel, der Erika zunehmend den Kopf verdreht …
Mandragora (Nachtschattengewächse Bd. 4)
Doch die Schlange war klüger als alle Tiere des Feldes, die der Herrgott geschaffen hatte. Und sie sprach zu der Frau: Nun, hat Gott wirklich gesagt, ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?
Prag, heute: Eine unerwartete Einladung führt Lucián in den alten Glockenturm, wo sich eine Handvoll unsterblicher Geistwesen versammelt hat, um mit einigen Flaschen Wein den Abend zu verbringen.
Die Anstifterin dieses Zusammentreffens ist Nyoka, die älteste der Anwesenden. Sie hat schon gelauscht, als die Wunderkinder Mozart durch Europa fuhren, und sie hat Kleopatra einst in ihrer dunkelsten Stunde Mut zugesprochen. Seit Jahrtausenden hat sie die Menschheit begleitet und ist all jenen zur Seite gestanden, die sie für würdig erachtet hat.
So ist es kaum verwunderlich, dass Nyoka auch am heutigen Abend ihre Gästeschar aus Menschen und Geistern nicht zufällig ausgewählt hat. Die Frage ist nur, wen sie nun unter ihre schwarzen Fittiche nehmen will …